Dass Musik stressreduzierende Wirkung haben kann, weiß man zwar nicht erst seit gestern, aber jetzt hat man es anhand von Krebspatienten, denen im Zuge einer OP bei Lokalanästhesie ein Portkatheder eingesetzt wurde, wissenschaftlich sozusagen untersucht und konnte bestätigen, dass Patieten von begleitend eingespielter Musik profitieren. Ausgeführt wurde dieser, an 84 Patienten durchgeführte Test von einem interdisziplinären Forscher-Team unter Beteiligung der Universität Düsseldorf (HHU) und des Universitätsklinikums Düsseldorf.
In Tests wirkte die Musik positiv auf stressassoziierte, physiologische Parameter wie den Blutdruck oder die Herzfrequenz und reduzierte tendenziell auch die Menge des ausgeschütteten Stresshormons Cortisol. “Eine OP-begleitende Musiktherapie wirkt sich positiv auf das Stresslevel der Patientinnen aus und steigert damit ihr Wohlbefinden. Mit diesem einfachen und kostengünstigen Ansatz könnte, zumindest bei einfachen Eingriffen, die Menge an benötigten Sedativa und Analgetika verringert werden”, so HHU-Forscherin Nora Schaal.
Das Team hat seine Hypothese im Rahmen einer einfach verblindeten Studie bei gynäkologischen Onkologiepatientinnen untersucht. Vor, während und nach dem Eingriff nahmen sie subjektive und objektive Angst- und Stressparameter ab. Einer Hälfte der 84 Studienteilnehmerinnen wurde während der OP via Kopfhörer ein Musikprogramm vorgespielt - wobei die Patientinnen zwischen Klassik, Jazz, Meditation und Lounge wählen konnten. Die Kontrollgruppe trug ebenfalls Kopfhörer ohne Musikeinspielung, so dass das medizinische Personal nicht über die Gruppenzuordnung Bescheid wusste.
Professor Dr. Dr. Ernil Hansen, Hypnoseforscher und pensionierter Professor für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), konnte ebenfalls in einer multizentrischen Studie die positive Auswirkung von positiven Worten während einer Operation nachweisen. Patienten hätten demnach nach dem Aufwachen aus der Narkose weniger Schmerzen und bräuchten weniger häufig Schmerzmittel. Das Ergebnis dieser Studie wurde jetzt im renommierten British Medical Journal (BMJ) veröffentlicht.
Musiktherapie
Onkologie
Herzkatheter