Nachdem Mediziner schon seit 2 Jahren gute Erfahrungen mit Edoxaban gemacht haben, belegt nun auch die Phase-III-Studie ENGAGE AF-TIMI 48 die Vorteile des Medikaments. Die Vorbeugung von Schlaganfällen und sonstigen Verstopfungen der Blutgefäße (Infarkte, Embolien) funktioniert mit Edoxaban genau so gut wie mit Warfarin. Auch die Gefahr einer schweren Blutung ist mit Edoxaban wesentlich niedriger. NOAK-Patienten benötigen auch nicht mehr die regelmäßige Gerinnungskontrolle beim Hausarzt.
Das Präparat wird u. a. bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (NVAF) angewandt. Darunter versteht man ein Vorhofflimmern, das nicht von der Herzklappe ausgeht. Wenn zu diesem noch mindestens ein weiterer Risikofaktor hinzutritt, wie z. B. Bluthochdruck, kongestive Herzinsuffizienz, Alter über 75 Jahren, Diabetes, ein Schlaganfall oder eine TIA (transitorische ischämische Attacke) in der Krankengeschichte, dann ist eine Vorbeugung von Schlaganfällen oder anderen Verstopfungen der Blutgefäße lebensnotwendig. Dies geschah bisher mit Marcumar oder Warfarin, in jüngerer Zeit aber auch mit den NOAKs (neue orale Antikoagulanzien), auch DOAK (direkte orale Antikoagulanzien) genannt, zu denen auch Edoxaban gehört.
Tiefe Venenthrombosen (TVT) und Embolien der Lunge können ebenfalls erfolgreich mit Edoxaban therapiert werden. Nach einer TVT oder Lungenembolie kann einem erneuten Auftreten eines solchen Ereignis mit Edoxaban vorgebeugt werden.
Die o. g. Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Edoxaban genau so effektiv embolischen Prozessen vorbeugt wie Warfarin. Aber die Gefahr für schwere Blutungen liegt um 20 % niedriger, nämlich bei 2,75 % jährlich (3,43 % bei Warfarin). Auch bei besonders gefährdeten älteren Patienten über 75 Jahren sinkt das Blutungsrisiko unter Edoxaban signifikant. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, einem Gewicht unter 60 kg oder starken P-Glykoprotein-Inhibitoren wird die Dosis des Edoxabans nicht bei 60 mg täglich, sondern bei 30 mg angesetzt. Bei ihnen sind Blutungsereignisse sogar noch seltener. Die Gefahr von Blutungen innerhalb des Schädels sinkt mit Edoxaban im Unterschied zu Warfarin um stolze 53 %.