Hochrangige Orthopäden kamen im Mai in Wien zusammen, um sich über geeignete Sportarten nach Knie- und Hüftoperationen auszutauschen. Wir haben für unsere Leser die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
Mediziner der Europäischen Fachgesellschaften für Orthopädie und Traumatologie (EFORT) kamen übereinstimmend zu der Erkenntnis, dass Sport zu einem längeren und gesünderen Leben führt: „Sport ist ein Kernelement eines gesunden Lebensstils, nicht nur hinsichtlich der körperlichen Aktivität, sondern auch in Bezug auf die wichtigen sozialen Aspekte. Orthopädinnen und Orthopäden spielen oft eine Schlüsselrolle darin, ob Menschen körperlich aktiv sind oder bleiben“, betonte EFORT-Präsident Prof. Jan A. N. Verhaar.
Aufgrund der gestiegenen Alterserwartung, nimmt die Zahl der Patienten mit Knie- oder Hüftgelenksprothesen stetig zu.
Nach erfolgreicher Knie- oder Hüftgelenksoperation und einer fachlich begleiteten Rehabilitation profitieren diese Patienten von Sportarten wie Radfahren, Walken und – überraschenderweise – auch Tennis, so Prof. Verhaar. Kritisch betrachtet werden sollte allerdings - auch dies eine Überraschung - das Lauftraining. Bei dieser Sportart werden die Gelenke bei jeder Landung hohen Belastungen ausgesetzt.
Das gerade im Alter gern betriebene Hobby Golfen wird von den Experten ebenfalls als nicht gelenkschonend angesehen. Extrem starke Kräfte können beim Abschlag auf das Kniegelenk wirken. Menschen mit einem künstlichen Kniegelenk dürfen zwar Golfen, aber sollten es etwas ruhiger angehen!
Das oft kritisierte Skifahren dagegen kann sogar eine hervorragende Rehabilitationsmaßnahme sein. Zum Aufbau von Muskelmasse und zur Stabilität des künstlichen Gelenkes ist diese Sportart bestens geeignet, sofern das Training maßvoll und unter Kontrolle stattfindet und der Patient bestenfalls vorab schon ein begeisterter Skiläufer war, so der Experte.