Alltagsmasken, stylisch designt oder selbstgenäht sind im öffentlichen Nahverkehr sowie in geöffneten Geschäften deutschlandweit nicht mehr zugelassen. Statt dessen schmücken wir uns (wie lange noch?) mit häßlichen OP-Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen der Standards KN95/N95 oder FFP2.
Bayern erlaubt bereits seit Montag in den Geschäften und den öffentlichen Verkehrsmitteln ausschließlich FFP2-Masken.
Die DKV erklärt uns den Unterschied zu Alltagsmasken und worauf Verbraucher beim Tragen von FFP2-Masken besonders achten sollten.
Von den Alltagsmasken unterscheiden sich die FFP2-Modelle durch ihre stärkere Schutzfunktion – nicht nur für andere, sondern vor allem auch für den Träger. Denn sie filtern deutlich mehr kleine Partikel und Aerosole aus der Luft, bei richtiger Anwendung bis zu 94 Prozent. Übrigens: Damit die Qualität stimmt, beim Kauf auf die Zertifizierung achten. Verbraucher erkennen zertifizierte Modelle am CE-Zeichen mit einer vierstelligen Zahlenkombination sowie dem Hinweis auf die Norm EN 149:2001+A1:2009.
Damit die FFP2-Maske ihre volle Wirkung erreicht, muss sie richtig getragen werden. Das heißt, vorab die Hände waschen oder desinfizieren und die Maske anschließend über Mund, Nase und Wangen platzieren. Besonders wichtig ist, darauf zu achten, dass die Ränder und der Nasenbügel dicht am Gesicht aufliegen, damit keine Atemluft entweichen kann. Ein Bart beispielsweise kann die Wirkung schon verringern. Der Gesundheitsexperte der DKv rät zudem, immer nur die eigene Maske zu verwenden und sie nicht mit anderen Menschen, beispielsweise Familienmitgliedern, zu teilen oder zu tauschen.
Die Masken sind ein Einmalprodukt und sollten eigentlich nicht länger als acht Stunden getragen werden. Allerdings kam eine Studie der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zu dem Ergebnis, dass die stark filternden Masken im Privatgebrauch, also wenn es beispielsweise um den Einkauf oder die Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln geht, desinfiziert und wiederverwendet werden können. Das Forscherteam hat dafür zwei Methoden identifiziert.
Bei der ersten Methode trocknet die FFP2-Maske sieben Tage bei Raumluft. Nach dieser Zeitspanne sollten sich die Coronaviren auf der Maske um 95 Prozent reduziert haben. Die Maske zum Trocknen am besten an eine Wäscheleine oder an einen Haken an der Wand hängen. Badezimmer und Küche sind als Standort eher ungeeignet, da diese Räume in der Regel zu feucht sind. FFP2-Masken sollten insgesamt nur fünfmal getrocknet und anschließend durch neue ersetzt werden.
Auch das Trocknen im Backofen inaktiviert Coronaviren – und natürlich auch andere – in der FFP2-Maske. Wichtig dabei: Nach dem Tragen die Maske zunächst für einen Tag an der Luft trocknen. Anschließend auf einen Rost mit Backpapier legen und bei 80 Grad Ober- und Unterhitze für 60 Minuten im Ofen lassen. Danach die Maske auf dem Rost vollständig abkühlen lassen und bitte die Temperatur genau beachten. Denn wenn der Backofen zu heiß wird, kann sich die Maske leicht verformen oder ihre Filterfunktion verlieren. Zu niedrige Temperaturen hingegen reichen nicht aus, um die Viren unschädlich zu machen. Ein Backofenthermometer kann helfen, die Temperatur zu prüfen. Auch bei dieser Methode ist es empfehlenswert, die Maske nach fünf Trocknungsvorgängen zu entsorgen.
Übrigens: Bei FFP2-Masken mit Atemventil oder der formstabilen Variante funktioniert diese Behandlung nicht.
Andere Methoden wie das Kochen im Kochtopf oder das Erwärmen in der Mikrowelle sind nicht geeignet, um die FFP2-Masken zu desinfizieren. Im Topf werden die Masken zu stark beschädigt, während die Mikrowelle keine gleichmäßige Trockenheit garantiert. Auch die Waschmaschine scheidet aus, da unter anderem das Waschmittel die Filterleistung mindern kann. Spülmaschinen bringen ebenfalls nicht die erwünschte Wirkung. Außerdem gilt: Wer den Verdacht hat, mit einer infizierten Person in Kontakt gewesen zu sein, oder eine Beschädigung der Maske feststellt, sollte diese besser sofort entsorgen.
Coronavirus
Masken