Die Familie der Henipaviren gehört zu den gefährlichsten Viren, die wir kennen und sie sind richtig trickreich. Denn, wie Forscher unter Leitung von Gregory Moseley vom Biomedizinischen Institut der Monash University im australischen Melbourne nun herausgefunden haben, zerstören sie überfallartig die Reparaturwerkstatt von menschlichen und tierischen Körperzellen, die dafür zuständig ist, Zerstörungen der Erbinformationen zu beheben und gefährliche Mutationen zu verhindern, die beispielsweise Krebs auslösen können.
Die Wissenschaftler glauben, dass sie ihre Entdeckung nutzen können, um einen Abwehrmechanismus gegen die gefährlichen Viren zu entwickeln, die vor allem in Asien und Afrika wüten. Bisher war schon bekannt, dass Viren ein bestimmtes Protein in einen genau umrissenen Teil eines Zellekerns hineinschmuggeln, den sogenannten Nucleolus. Es war aber nicht bekannt, warum sie das tun und welche Auswirkungen es hat.
Moseleys Team fand heraus, das das Protein des Virus mit einem Protein im Zellkern interagiert, das ein wichtiger Bestandteil der “Reparaturwerkstatt” ist, und legt sie lahm. So können sich die gefährlichen Viren ungehindert vermehren. “Die Viren scheinen einen Teil des Reparaturmechanismus zu imitieren”, sagt Moseley. Er ist der Meinung, dass man die Viren davon Abhalten kann, die Werkstatt zu zerstören, sodass sie keine Chance mehr haben, Lebewesen zu infizieren.
Hendra und Nipah heißen die Mikroorganismen, die zu den Henipaviren zählen. Die Weltgesundheitsorganisation hält die Erforschung des Infektionsweges dieser Viren für dringend nötig, um eine Therapie zu entwickeln. Bisher sind die Ärzte hier hilflos. Sie werden von Fledermäusen vor allem auf Menschen und Pferde übertragen. In den 1990er-Jahren gab es zahlreiche Erkrankungen in Brisbane (Australien) und Malaysia.
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