Menschen, die an einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) leiden, klagen über häufig auftretendes Sodbrennen oder Aufstoßen. Beides kann die Lebensqualität beeinträchtigen und/oder die Speiseröhre entzünden. Die weiteren Folgen sind fast immer Entzündungen in der Speiseröhre und Schmerzen im Brustkorb.
Ist eine Linderung der Refluxbeschwerden durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten nicht möglich, kann dies durch die Gabe von Medikamenten unterstützt werden. Eine Operation kommt dann in Frage, wenn auch die medikamentöse Behandlung nicht den gewünschten Erfolg bringt oder die Beschwerden sehr stark sind.
Das Zurückfließen von Säure aus dem Magen in die Speiseröhre zu verhindern, ist das Ziel der laparoskopischen Fundoplicatio (LF). Dabei wird der obere Magenanteil um das untere Ende der Speiseröhre gelegt und an Zwerchfell, Magen oder Speiseröhre angenäht. Dadurch wird der Verschluss am unteren Ende der Speiseröhre verstärkt. Sodbrennen und Reflux sollen so verhindert werden. Bei schwerwiegenden GERD-Problemen ist die LF derzeit die Standardtherapie und wird in Deutschland ca. 15.000 bis 20.000 Mal im Jahr durchgeführt.
Ein neues Verfahren zur chirurgischen Behandlung der GERD ist die magnetische Sphinkteraugmentation (MSA). Bei diesem Verfahren wird eine Kette aus magnetischen Titanperlen in Form eines Rings oberhalb des Magens um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt. Ziel ist die Stärkung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre durch diesen Magnetring und damit die Verhinderung des Rückflusses aus dem Magen in die Speiseröhre.
Die vom Hersteller vorgelegten Studiendaten deuten darauf hin, dass Patientinnen und Patienten mit GERD, bei denen die maximale konservativ-medikamentöse Refluxtherapie nicht ausreichend wirkt, von einer MSA anstelle einer LF profitieren. Ob dann sowohl die postoperative Komplikationsrate als auch die Krankenhausverweildauer sinken, ist möglich, aber noch nicht belegt. Um den Nutzen der MSA abschließend bewerten zu können, empfiehlt das IQWiG daher eine randomisierte kontrollierte Studie, in der MSA und LF direkt miteinander verglichen werden.
Quelle: PM 10-23 IQWIG
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