Eisenmangel, ob mit oder ohne eine Anämie (Blutarmut), kann zahlreiche gesundheitliche Störungen hervorrufen. Denn Eisen ist u. a. an der Blutbildung, am Energiehaushalt der Zellen, an der Synthese von DNA, am Erbgut, oder an der Synthese von Neurotransmittern beteiligt. Vor allem aber wird Eisen1 im Körper ständig benötigt und ist Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin - mitverantwortlich für den Sauerstofftransport im Körper. Außerdem findet sich Eisen in wichtigen Enzymgruppen, die für lebensnotwendige Stoffwechselvorgänge gebraucht werden. Ein Teil des Eisens geht dem Körper jeden Tag verloren, und zwar über den Darm, die Nieren und die Haut. Bei Frauen reduzieren menstruelle Blutverluste zusätzlich die Eisenreserven, oft bis sie völlig aufgebraucht sind und eine Eisenmangelanämie entsteht. Durch die Ernährung kann dieser Verlust wieder wettgemacht werden, wenn die Blutverluste nur ein geringes Ausmaß haben. Dazu muss man wissen, welche Nahrungsmittel genügend Eisen liefern und in welchen Mengen man sie verzehren sollte. Eine gute Eisenquelle ist Fleisch, und zwar besonders rote Fleischsorten wie Rind oder Schwein. Auch pflanzliche Nahrungsmittel enthalten oft viel Eisen, wie Weizen- oder Roggenkeime, Linsen, Tofu oder Grünkern. Das Eisen aus diesen Nahrungsmittel ist aber meist für den Körper kaum bioverfügbar, da z. B. Weizen oder viele Tofuprodukte Hemmstoffe enthalten, die die Eisenaufnahme im Darm blockieren. Pflanzliche Nahrungsmittel, die neben Eisen, wenig Hemmstoffe und eine relativ hohe Konzentration an Vitamin C enthalten, sind gute Eisenspender (Brokkoli, Blumenkohl, Tomate, Sauerkraut). Darüber hinaus ist die Ernährung nicht immer so ausgewogen, dass genügend Eisen aufgenommen wird. Bestimmte Faktoren begünstigen zudem einen höheren Eisenverlust, der durch die Ernährung allein nicht ausgeglichen werden kann.
Wer sich im Rahmen einer Reduktionsdiät zu einseitig ernährt, riskiert ebenso einen Eisenmangel wie jemand, der viel Kaffee, Tee, Limonade oder Cola-Getränke trinkt. Denn die darin enthaltenen Phosphate und Gerbstoffe hemmen die Aufnahme des Eisens aus der Nahrung. Frauen, die unter starken Menstruationsblutungen leiden verlieren auf lange Sicht mehr Eisen, als sie durch die tägliche Ernährung zu sich nehmen. Außerdem haben manche Menschen einen erhöhten Eisenbedarf, zum Beispiel Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit oder Kinder und Jugendliche im Wachstum. Generell führen alle Blutverluste zu einem Eisenmangel, wenn sie ein gewisses Quantum übersteigen. Das kann der akute Blutverlust bei einem operativen Eingriff sein, aber auch das Fingerhütchen Blut, das Tag für Tag aus einem kleinen Geschwür im Magen oder Darm verloren geht.
Wenn dem Körper zu wenig Eisen zur Verfügung steht, leidet die Sauerstoffversorgung des Körpers. Sauerstoff aber benötigen die Körperzellen, um richtig funktionieren zu können. Herrscht ein gewisser Mangel, machen die Muskeln schlapp und das Gehirn schaltet auf Sparflamme. Der Betroffene fühlt sich müde, ist blass und klagt nicht selten über Konzen-trationsstörungen, Kopfschmerzen und erhöhte Reizbarkeit. Diese Befindlichkeitsstörungen treten schon bei leichtem Eisenmangel auf und sollten ernst genommen werden, damit sich der Eisenstatus nicht verschlechtert und keine echte Eisenmangel-Anämie entstehen kann. Bei länger andauernden Perioden von Antriebslosigkeit und nicht erklärbarer Müdigkeit sollte mandeshalb seinem Hausarzt aufsuchen. Die genaue Diagnose einer Eisenmangelanämie kann nur durch eine Blutuntersuchung beim Arzt erfolgen. Stellt er einen Mangel an dem wichtigen Spurenelement fest, so wird ein magenverträgliches zweiwertiges Eisenpräparat (z. B. ferro sanol, Apotheke) verordnet. Die Eisenmangel-anämie gilt nach dem neuen Gesundheitsreformgesetz nach wie vor als schwerwiegende Krankheit. Standardtherapien werden deshalb weiterhin von den Krankenkassen erstattet.
Um zu erfahren, ob man an einem Eisenmangel leiden könnte, empfiehlt sich als erster ein Selbsttest. Zeigt sich dabei kein Eisenmangel, sollte man dennoch mit den angegebenen Symptomen eine Arzt aufsuchen. Bei bestätigtem möglichen Eisenmangel ist der Gang zum Facharzt für Innere Medizin unabdingbar. Nur er kann den Eisenmangel diagnostizieren, die Ursache abklären und den Mangelzustand ausreichend behandeln.
Vor allem chronisch entzündliche Prozesse gelten als eine der Hauptursuchen für einen nicht funktionierenden Eisenstoffwechsel. So tritt bei kardiologischen Patienten die an einer chronischen. Herzinsuffizienz leiden, sehr häufig ein Eisenmangel auf. Sie sind schneller erschöpft, leiden unter Atemnot, wenig Belastbarkeit, weniger Lebensqualität und einer höheren Sterblichkeitsrate. Eisenmangel beeinträchtigt u. a. das Wohlbefinden der Patienten und kann zudem die Notwendigkeit einer Herztransplantation erhöhen.
Weitere Infos findet man u.a. auf den Patientenseiten von Viforpharma
Von den im Körper enthaltenen 2 - 4 Gramm Eisen sind fast zwei Drittel an Hämoglobin, und ca. 40 Prozent an Ferritin, Hämosiderin, Myoglobin und Enzyme gebunden ↩