In Deutschland leiden 20 bis 30 Millionen Menschen an Bluthochdruck. Bei vier bis 12 Prozent dieser Patienten vermuten Experten eine hormonelle Ursache. Dazu zählt das Conn-Adenom – ein Tumor in der Rinde der Nebennieren, der übermäßig viel Aldosteron produziert. Dieses Hormon regelt den Kochsalz- und Flüssigkeitsgehalt des Körpers. Wird zu viel Aldosteron ausgeschüttet, steigt der Salzgehalt im Körper und es kommt zu einem Bluthochdruck.
Ein Conn-Adenom kann durch eine Operation entfernt werden, die Betroffenen sind dann vom Bluthochdruck geheilt. Doch zu diesem Eingriff – der sogenannten Adrenalektomie – kommt es nur selten, denn oftmals werde das Conn-Syndrom als Ursache des Bluthochdrucks gar nicht erkannt. Für die genaue Diagnosestellung muss das Blut aus den Venen der Nebennieren aufwändig mit einem Katheter untersucht werden – nur wenige Zentren in Deutschland sind darauf spezialisiert. Eine einfachere Alternative bietet die Computertomographie (CT). Eine internationale Studie zeigt jedoch, dass die CT weniger zuverlässig ist als die selektive Blutentnahme. Hingegen kann die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) gleichzeitig einen Tumor darstellen und seine Hormonproduktion anzeigen. Denn die PET misst die Strahlung, die von einer leicht radioaktiven Substanz, Tracer genannt, ausgeht, die dem Patienten vorher über eine Vene injiziert wird. Dr. Andreas Schirbel, Radiochemiker am PET-Zentrum des Universitätsklinikums Würzburg und Mitarbeiter haben in den letzten Jahren mehrere Tracer entwickelt, die an ein Enzym in den Tumorzellen binden und dadurch anzeigen, ob ein Adenom vorliegt und welche der beiden Nebennieren entfernt werden muss.
Tatsache ist jedoch auch: Bei den allermeisten Bluthochdruck-Patienten finden die Ärzte keine Ursache, die durch eine Behandlung abgestellt werden könnte. Diese Menschen müssen lebenslang Blutdruck senkende Medikamente einnehmen, um ihr Risiko auf Schlaganfall, Herzinfarkt oder andere Kreislauferkrankungen zu senken.
Hier gibt es weitere Informationen zur 18. Internationalen Nebennieren-Konferenz
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