Der Medizinischen Hochschule Hannover ist eine kleine Sensation gelungen. Denn der Forschergruppe um Thomas Thum gelang es im Großtiermodell eine chronische Herzschwäche mithilfe der synthetisch hergestellten Gegen-Verbindung CDR132L rückgängig zu machen. Die Substanz blockiert den Hauptschalter für kardiale Hypertrophie.
CDR132L ist ein künstlich hergestelltes Medikament und gehört zur sogenannten RNA-basierten Medizin. Das Medikament ist ein passgenaues Gegenstück zu der mikroRNA miR132, die im erkrankten Herzen vermehrt gebildet wird. Das Antisense-Oligonukleotid blockiert den regulatorischen Schalter und verhindert dadurch, dass miR132 die Herzmuskelzellen zum krankhaften Wachstum anregen kann.
“Wir haben in unserer Studie gezeigt, dass CDR132L therapeutisch wirksam und nebenwirkungsfrei war”, betont Thum. Die Substanz sei somit eine neue Möglichkeit, nicht nur wie bislang die Symptome der Herzinsuffizienz zu behandeln, sondern die Erkrankung selbst im chronischen Stadium zu heilen. Das Molekül wird nun bereits an Patienten mit Herzschwäche im Rahmen einer klinischen Studie getestet.
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