In der Corona-Pandemie werden Millionen Menschen mit Vorerkrankungen, wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes, Übergewicht, zu Risikopatienten. Viele dieser Vorerkrankungen, die mit einem höheren Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf mit COVID-19 einhergehen, hätten in der Vergangenheit durch effektive Primärprävention verhindert werden können.
Schon seit längerem fordert die Ärzteorganisation GenoGym eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer sowie die Einführung einer Zuckersteuer im Kampf gegen Übergewicht und Diabetes. Weitere politische Versäumnisse sieht die Ärzteorganisation etwa bei der suboptimalen Prävention des Schwangerschaftsdiabetes an dem heute 13,2 Prozent aller Schwangeren in Deutschland erkranken. Mithilfe des sogenannten 50 g Suchtests im gesetzlichen Screening bleibt mindestens jeder fünfte Fall unerkannt. „Jede zweite Frau entwickelt nach einem GDM innerhalb von zehn Jahren einen manifesten Typ-2-Diabetes und die Kinder haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Ty-2-Diabetes“, warnt Dr. Klinghammer von GenoGyn.
Die Corona-Pandemie zeigt auf dramatische Weise, welche Folgen es hat, wenn eines der besten Gesundheitssysteme der Welt fast ausschließlich auf die kurative Medizin ausgerichtet ist.
Fortbildung in Präventionsmedizin ist, angesicht von über 120.000 Menschen, die jährlich an den Folgen von Tabakkonsum sterben, rund sieben Millionen Typ-2-Diabetekern und einer neuen WHO-Studie, wonach jeder fünfte Jugendliche in Deutschland zu dick ist, deshalb ein Hauptanliegen der Ärzteorganisation GenoGyn und die Politik muss endlich effektivere Präventionsmaßnamen ergreifen, denn auch sie retten Leben. Zudem wäre eine gesündere Bevölkerung in kommenden Pandemien weniger großen Risiken ausgesetzt“, mahnt Frauenarzt Dr. Klinghammer.
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