Für alle Patienten, die an einem nicht valvulärem Vorhofflimmern (nvVHF) leiden, gibt es wichtige gute Nachrichten: Denn erstmals liegen für ein nicht Vitamin-K-abhängiges orales Antikoagulans (NOAK) bei drei wichtigen kardiologischen Interventionen Ergebnisse aus randomisierten und kontrollierten Phase-IIIb-Studien vor. In allen drei Studien wurde der Einsatz von Rivaroxaban (Markenname Xarelto®) untersucht.
Um bei betroffenen Patienten wieder einen normalen Sinusrhythmus herzustellen, oder ab auch um ein atherosklerotisch verengtes Koronargefäß wieder durchgängig zu machen sehen die Leitlinien entweder eine orale Antikoagulation bzw. eine plättchenhemmende Therapie oder eine Kombination der beiden Maßnahmen vor. Gefürchtet dabei ist stets das Blutungsrisiko, welches vor allem mit der Intensität der angewandten thrombotischen Therapie steigt.
Noch im Dezember 2016 wurden im NEJM (New England Journal of Medicine) die Ergebnisse mit den aktuellen Daten der PIONEER-AF-PCI-Studie veröffentlicht. Prof. Christoph Bode aus Freiburg erklärte dazu: „Eingeschlossen waren 2.124 Patienten mit nvVHF und perkutaner Koronarintervention, bei der ein Stent platziert wurde“. Klinisch signifikante Blutungen – darunter fielen sowohl schwere als auch leichte Blutungen … die eine medizinische Behandlung erforderten galten als primärer Sicherheitsendpunkt. Die in der Studie eingeschlossenen Patienten, unterteilt in in drei Gruppen, bekamen entweder über einen Zeitraum von 12 Monaten einmal täglich 15 mg Rivaroxaban und einen P2Y12-Antagonisten oder in Gruppe 2 zweimal täglich 2,5 mg Rivaroxaban und eine duale Antiplättchentherapie (DAPT) für 1, 6 oder 12 Monate. Die dritte Gruppe erhielt einen VKA und eine DAPT (Triple-Therapie) für 1, 6 oder 12 Monate.
Wie Professor Bode als Studienleiter hocherfreut mitteilen konnte, trat in beiden Rivaroxaban-Gruppen der primäre Sicherheitsendpunkt signifikant seltener auf als in der VKA-Gruppe. Die Häufigkeit bei klinisch signifikanten Blutungen lag in Gruppe 1 bei 16,8 %, in Gruppe 2 bei 18,0 % und bei 26,7 % in Gruppe 3. Damit konnte das Blutungsrisiko in beiden Gruppen, in denen das NOAK Rivaroxaban (Xarelto®) verabreicht wurde gegenüber der Triple-Therapie um 41 % bzw. 37 % gesenkt werden.