Es gibt einige psychische, physische und soziale Faktoren, die das biologische Gleichgewicht in den Nervenzellen Ihres Gehirns durcheinander bringen können. Die Folge ist eine depressive Verstimmung oder – in selteneren Fällen - sogar eine schwere Depression. So können Stress und psychische Belastung, Probleme in der Familie oder Partnerschaft, Verlusterlebnisse, z.B. der Tod eines geliebten Menschen, ebenso wie Probleme in der Arbeit oder Arbeitslosigkeit eine depressive Verstimmung oder Depressionen auslösen. Auch traumatische Erlebnisse und Gewalterfahrungen können Ihr seelisches Gleichgewicht durcheinander bringen. Viele, vor allem ältere Menschen, werden aufgrund ihrer Einsamkeit und sozialen Isolation depressiv.
Hormone
Vor allem bei Frauen prämenstruell (Prämenstruelles Syndrom), in den Wechseljahren, in der Schwangerschaft oder nach der Geburt („Wochenbett-Depression“) bedingt durch die abrupte Hormonumstellung.
Erbliche Vorbelastung
Depressionen haben eine genetische Komponente, wenn die Erkrankung familiär gehäuft auftritt. Das Risiko, eine depressive Verstimmung zu entwickeln, ist daher größer, wenn ein naher Verwandter (z.B. Vater oder Mutter) ebenfalls erkrankt ist.
Körperliche Erkrankung
Eine körperliche Erkrankung kann depressive Verstimmungen oder Depressionen auslösen. Entweder primär, z.B. durch eine Stoffwechselstörung oder sekundär aufgrund der seelischen Belastung, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt.
Nebenwirkung von Medikamenten
Bestimmte Arzneimittel bergen das Risiko, den Gehirnstoffwechsel negativ zu beeinflussen und somit eine Depression auszulösen, z.B. Beta-Blocker, Gyrase-Hemmer, Levo- und Methyldopa, Neuroleptika, Reserpin, die „Anti-Baby-Pille“ etc.
Alkohol- und Drogenmissbrauch
Sowohl der Konsum von Alkohol, Betäubungsmitteln und anderen Drogen, als auch deren Entzug kann zu depressiven Störungen führen.
Lichtmangel („Winterdepression“ saisonale Depression)
Menschen reagieren auch auf physikalische Veränderungen, wie z.B. Lichtentzug, mit den Symptomen der depressiven Verstimmung. Geradezu sprichwörtlich ist die „Winterdepression“, mit der manche Menschen schon bei Anbruch des Herbstes zu kämpfen haben. Während der dunkleren Herbst- und Wintermonate verändert sich bei ihnen die Menge der für den Gehirnstoffwechsel notwendigen Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin mit der möglichen Folge depressiver Verstimmungen.