Da Vitamin D sowohl für die Knochengesundheit als auch für die Muskelkraft von großer Bedeutung ist, empfehlen Ernährungsexperten eine regelmäßige Aufnahme über Lebensmittel. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt vom 1. bis zum 65. Lebensjahr täglich 5 μg und bei Senioren über 65 Jahren sogar 10 μg über die Nahrung aufzunehmen. Der Nährstoff steckt zum Beispiel in Produkten wie fettem Fisch, Leber oder Pilzen. In geringeren Mengen ist Vitamin D auch in Milchprodukten beziehungsweise in speziell damit angereicherten Lebensmitteln zu finden.
Der Körper braucht also generell eine anhaltend gute Versorgung mit Vitamin D. Im Sommer bereitet es meist keine Probleme, genügend Sonne für die Produktion von Vitamin D auf die Haut zu bekommen. Ein rund 15-minütiger Spaziergang in der Mittagssonne reicht da schon aus. Doch viele Menschen gehen zu wenig hinaus an die frische Luft. Gerade Kinder und Jugendliche, für die Vitamin D besonders wichtig ist, sitzen oft lieber daheim vor dem Fernseher oder dem Computer. Trotz Vitamin D-haltiger Ernährung kann es dann zu einer Unterversorgung kommen.
Durch extrem lange „Sonnenbäder“ in der Sommersonne oder im Solarium ist es übrigens nicht möglich, sich ein großes Vitamin D-Depot auf Vorrat für den Winter anzulegen. Solche Aktionen schaden lediglich der Haut und sorgen für ein erhöhtes Krebsrisiko. Dazu muß man wissen: Die körpereigene Produktion von Vitamin D durch Sonneneinstrahlung funktioniert nur etwa eine halbe Stunde. Eine Überdosierung durch den Genuss von Vitamin D-haltigen Lebensmitteln ist nur theoretisch möglich. Da müsste man schon mehrere Kilogramm frische Steinpilze, Sardinen und Heringe essen.
Vitamin D hat viele lebenswichtige Aufgaben. Daher ist es wichtig, auf den entsprechenden Spiegel zu achten. Eine einfache Blutuntersuchung macht eine Kontrolle möglich.
In diesem Rahmen spricht eine aktuelle Erhebung Bände. Ihr zufolge nehmen rund 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu wenig Vitamin D zu sich. Im Rahmen einer bundesweiten Studie des Berliner Robert Koch-Institutes wurde der entsprechende Spiegel im Blut von 10 015 jungen Menschen im Alter von ein bis 17 Jahren untersucht. Das Ergebnis zeigt: Die Teilnehmer waren im Durchschnitt in allen Altersstufen unterversorgt.
Dabei ist Vitamin D gerade für Kinder extrem wichtig. Das gesunde Knochenwachstum wurde bereits angesprochen. Ohne Vitamin D gibt es keine stabilen und belastbaren Knochen, die im Leben eine „tragende Funktion“ haben. Nie wieder im Leben bildet der Körper so viel Knochenmasse wie in den ersten 20 Lebensjahren. Wird in dieser Zeit ein guter Vitamin-Spiegel aufgebaut, so profitiert man davon bis ins hohe Alter.
Viel Bewegung an der frischen Luft fördert die Bildung des lebenswichtigen Vitamins und unterstützt die Knochen. Als Richtwert gilt eine Vitamin D-Menge von mindestens 30 Nanogramm pro Milliliter Blut, wünschenswert sind 50 Nanogramm pro Milliliter Blut. Wie Untersuchungen belegen, hat in Deutschland mehr als die Hälfte aller Erwachsenen viel geringere Werte, konkret weniger als 20 Nanogramm.
Da sich eine Unterversorgung zunächst durch keine bestimmten Symptome bemerkbar macht, beachten viele Menschen ihren Vitamin D-Wert nicht. Die Risiken, die ein Mangel mit sich bringen kann, werden einfach und leichtfertig unterschätzt.