Gesunde Knochen
Autor:in: Redaktion • Datum: 24.06.2015
„Wer rastet, rostet“ – besser könnte das Thema Knochengesundheit kaum umschrieben werden. Studien an ein- und zweieigen Zwillingen haben gezeigt, dass die lebenslang aktiveren Zwillingspartner deutlich bessere Knochenparameter aufwiesen, als ihre bewegungsfauleren Geschwister.
Auch wenn der Aufbau des Knochengerüstes mit etwa 30 Jahren abgeschlossen ist, kann man auch danach für gesunde, starke Knochen noch eine Menge tun. Und das ist auch nötig. Denn bei Menschen über 50 wird die Knochenmasse bereits stark abgebaut. Besonders hoch ist das Risiko für Frauen. Während der Wechseljahre kommt es bei ihnen zu einem Mangel des Hormons Östrogen, das die Kalzium-Aufnahme in den Knochen steuert. Dadurch wird weniger Kalzium in den Knochen gespeichert und die Knochen werden weniger stabil.
Außerdem nimmt die Fähigkeit zur Bildung des „Sonnenvitamins“ über die Haut im Alter deutlich ab: Senioren produzieren rund viermal weniger Vitamin D als ein junger Erwachsener. Dadurch steigt das Risiko, an Osteoporose zu erkranken oder sich bei Stürzen schlimme Knochenbrüche zuzuziehen.
Vorsicht: Knochen können mürbe werden!
Eine der gefürchtetsten Krankheiten im Alter ist die Osteoporose, bezeichnenderweise auch „Knochenschwund“ genannt. Laut WHO gehört sie zu den zehn häufigsten auf der Welt vorkommenden Krankheiten. Das Problem: Die Festigkeit, die Dichte und die Masse der Knochen nehmen ab, weil das Gleichgewicht zwischen Knochenauf- und Knochenabbau gestört ist. Die Knochen werden porös und brüchig. Von Osteoporose betroffene Knochen brechen mitunter schon bei geringer Belastung.
Die Warnsignale:
Osteoporose ist eine still verlaufende Krankheit, die sich zunächst ohne Schmerzen oder andere bemerkbare Symptome entwickelt. Auf ein fortgeschrittenes Stadium weisen diese Anzeichen hin:
- Knochenbrüche. Wer als junger Mensch stolpert und stürzt, stützt sich ab und steht wieder auf. Wer im Seniorenalter fällt, bricht sich schnell Hand, Arm oder Bein. Das ist nicht auf größeres Ungeschick zurückzuführen, sondern auf die verminderte Dichte seiner Knochen. Eine Knochendichtemessung zeigt, wie stabil die Knochen noch sind.
- Akuter Rückenschmerz: Manchmal hören Betroffene ein Geräusch des Brechens oder Knackens im Rücken, danach folgt ein stechender Schmerz. Er wird verursacht durch Bruch eines Wirbelkörpers.
- Chronischer Osteoporoseschmerz: Mehrere Wirbelkörperbrüche können die Statik des Skeletts so verändern, dass es zu Über- oder Fehlbelastung des Bewegungsapparates kommt, der mit schmerzhaften Reizungen und Muskelverspannungen reagiert.
- Verlust an Körpergröße: Das Zusammenbrechen der Wirbelkörper kann zu einer Abnahme der Körpergröße um mehr als 4 cm führen.
- Tannenbaumphänomen: Der Größenverlust der Wirbelsäule führt zu Hautfalten auf dem Rücken, die sich wie Tannenbaumzweige zu den Flanken ziehen.
- Osteoporose-Bauch: Auf Grund der verkürzten Wirbelsäule wölbt sich der Bauch nach vorne. Im Extremfall wird der Brustkorb so stark verformt, dass das Atmen Schwierigkeiten bereitet.
- Rundrücken: Ein Einbruch der Brustwirbel führt zum typischen Rundrücken, der gemeinhin als Witwen- oder Witwerbuckel bezeichnet wird.
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